Hallo! Ich bin das braune Neufi-Mädchen Jule.

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Seit meiner Vermittlung vor 3 ¾ Jahren lebe ich hinterm Deich an der Nordsee: großer Sandkasten, den ich täglich nach dem Gängelchen aus Fell und Pfoten mit nach Hause bringe. Das liebe Herrchen hat schon wieder einen neuen Staubsauger extra für mich angeschafft.

Jetzt bin ich schon fast 12 Jahre alt; aber das ist ja nur eine Zahl. Natürlich gibt’s da das, was sie Arthrose nennen, und die Muskulatur macht ein bisschen schlapp. Aber ich kriege jeden Monat beim Doc eine Spritze. Und meine Leute sagen: Wir drei werden zusammen alt; also: nicht schlappmachen! Und wir haben unseren strengen Tages-Rhythmus: morgens schmusen, vormittags schmu…, mittags schmusen, dazwischen natürlich Leckerchen, abends schmu… etc.…

Und jeder Morgen beginnt einfach Klasse: beim Deich-Gängelchen kommen wir an einer Mutter-Kind-Kur-Einrichtung vorbei, und natürlich weiß ich, wo der Eingang zur Küche ist. Was soll sich sagen (wem geht’s schon so gut?): jeden Morgen bekomme ich hier mein erstes Frühstück, drei Scheiben Kinderwurst, manchmal auch vier. Und alle sind so lieb und haben keine Angst, obwohl ich so groß bin. Aber das haben sie hier schnell gemerkt: ich beiße nicht, ich knurre nicht, und Bellen ist auch nicht mein Ding.

So, und nun hat Jule den Stift abgegeben; jetzt schreibt das Frauchen:
Natürlich gibt es altersbedingt bei unserem Bärenkind gesundheitliche Probleme; eine dieser Auffälligkeiten ist seit geraumer Zeit eine unerklärliche Unruhe, vor allem nach dem morgendlichen Gängelchen. Sie tigert ruhelos durchs Haus: hin – zurück – wieder hin – zurück … Es nervt, und auch der Hund kann nicht glücklich damit sein. Irgendwann ist uns aufgefallen, dass diese Unstetigkeit sonntags ausbleibt. Wie das jetzt? Was ist sonntags anders? O.k.: wir haben nur sonntags ein Frühstücksei (hat mit Jule nix zu tun); und wir essen zum Frühstück statt Brot Brötchen (ist Jule auch egal). Und nebenbei: wir hören jeden Sonntagmorgen Orgelmusik. Und jetzt kommt’s: Sowie wir die CD einlegen, schmeißt sich Jule hin, direkt vor die Lautsprecher, legt die Ohren an, lauscht, die Atmung wird ruhig, die Augen schließen sich – und dann fällt sie in Schlaf. Wir sind Barockmusik-Fans: funktioniert bei Bach und Händel, bei Buxtehude – na ja; aber am liebsten hat sie das Husumer Orgelbuch: sofort Entspannung und Ruhe.

Der Doc hat ihr Beruhigungspillen verordnet. Wir haben was Besseres: Musik!

Für größere Bilder: bitte anklicken!



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