Freud und Leid in der Adventszeit

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In der Adventszeit erreichte uns ein Notruf aus der Schweiz. Ein Neufundländer Rüde braucht dringend ein neues zu Hause. Hier konnte schnell geholfen werden, ist doch vor kurzem in Köln das -Lieschen- der Fam. Weißig, ein Neufundländermädchen über die Regenbogenbrücke gegangen. Schnell wurde ein Treffpunkt zwecks Übernahme des Rüden vereinbart. Am Abend konnte Cooper dann schon in sein neues, Kölner zu Hause einziehen. Es war richtig schön die Freude der Familie miterleben zu können. Cooper zeigte sich von seiner besten Seite und gewann schnell die Herzen der Familie Weißig. Ein paar Tage später ist Tamina, der Sonnenschein und Seelenhund der Familie Brabandt verstorben. So nah liegt auch bei NiN Freud und Leid beieinander. So jetzt kann Weihnachten kommen. Endlich mal etwas Ruhe. Na ja, seit einiger Zeit geht es unserem Zeus nicht mehr so gut, ein Milztumor sowie Spondylose und Arthrosen machen ihm schwer zu schaffen. Aber er bekommt alles was er braucht, Infusionen, Cortison und andere Medikamente und wird hoffentlich noch einige Zeit bei uns bleiben.

Dann der erste Weihnachtstag, ein Hinweis das ein Neufundländer mit schlechten Allgemeinzustand in einem Tierheim sitzt. Ein Neufi im Tierheim und dann noch Weihnachten, dass geht gar nicht. Hier wurde sofort Kontakt mit dem Tierheim aufgenommen. Frau Simon, die Leitung vom „Tierheim Witten-Wetter-Herdecke“ erklärte mir den aktuellen Zustand des Hundes und was bisher eingeleitet wurde, welche Untersuchungsergebnisse noch ausstehen usw. Es war ein angenehmes unkompliziertes von gegenseitigem Vertrauen getragenes Gespräch. Mein Angebot den -Janosch- zu übernehmen und dann in Kooperation mit dem Tierheim weiterhin zu versorgen wurde dankend angenommen. Eine genau für diesen Hund geeignete Pflegestelle war bereit den Jungen auch sofort zu übernehmen. Also aus mit der Ruhe.

Am nächsten Tag auf zum Tierheim und Janosch holen. Schnell noch ein paar Fragen klären, den Schriftkram erledigen und dann lernte ich Janosch persönlich kennen. Er wurde vorher schon gebadet und einige Verfilzungen wurden dort entfernt. Er roch auch nicht mehr unangenehm wie man es sonst kennt. Tolle Arbeit. !! Ein kleiner, viel zu dünner, (< 30 Kg.) verängstigter Neufi stand vor mir und grummelte mich an. Irgendwie sah ich in diesem Moment meinen Max, der vor einigen Jahren genau so erbärmlich vor mir stand. Und was ist aus Max geworden.! Genauso wird Janosch sich auch bald wieder darstellen. Die Pflegestelle hat schon so einige Ruinen wieder ganz gut aufgebaut. Nochmal ganz vielen Dank an Frau Simon das sie uns diesen rohen Diamant anvertraut hat. Wir haben schon andere Reaktionen von Tierheimen erlebt. Jetzt hatte ich Janosch im -Notneufimobil- und los ging es durch die Stadt zur Autobahn in Richtung Norden.

Hinter mir wurde gegrummelt, geknurrt und gebellt, zwischendurch mal kurz Ruhe, dann legte er wieder los. Nach ca. 150 Km. Pause. Ich brauchte erst mal einen Kaffee und einen Biss ins Brot. Ich machte die Laderaumklappe auf um mir Janosch mal genauer anzusehen. Mein Brot hätte ich besser nicht mitgenommen. Man konnte Janosch ansehen, dass er sehr verunsichert war,er schwankte zwischen Respekt und Neugierde. Klar habe ich ihm mein Brot gegeben. Schnell war die ganze Brotdose leer. Das war der Beginn einer Freundschaft. Ich habe ihn dann aus dem Wagen geholt und einen kurzen Verdauungsspaziergang mit ihm gemacht. Dann ging es weiter, wir hatten ja noch einige Kilometer vor uns. Ja und einen Kilometerlangen Stau haben wir auch nicht ausgelassen. Danach nochmal Pause und eine Runde durch den Wald. Janosch wurde immer zutraulicher, ging ganz gut an der Leine und drückte sich, wenn ich stehen blieb, ganz nah an mich ran.


Nach einer weiteren Stunde Fahrt sind wir dann in Ostfriesland angekommen. Hier wurde Janosch ganz lieb begrüßt. Er reagierte erst mal wieder sehr skeptisch und zurückhaltend versteckte sich hinter mir, beobachtete uns aber sehr aufmerksam. Wir haben ihn erst mal in Ruhe gelassen. Vorsichtig inspizierte er die Wohnung und als die Terrassentür geöffnet wurde begutachtete er den Garten. Wenn er von Gisela oder Herbert mit seinem Namen angesprochen wurde reagierte er sofort. Er legte seine Skepsis und Zurückhaltung in relativ kurzer Zeit ab. Es war richtig schön ihn zu beobachten. Der Junge fühlte sich offensichtlich wohl. So dauerte es auch nicht lange bis er dann die Couch für sich entdeckte. Erst stand er da,wie ein Eroberer, mit Stolz geschwellter Brust. Es gab von Seiten seiner „Pflegeeltern“ keinen Protest und während wir noch unseren Kaffee tranken lag er ganz entspannt auf „seiner“ Couch. Alles bestens. Sein erstes Abendessen habe ich noch abgewartet und machte mich sehr zufrieden auf den Heimweg. Ein Anruf am nächsten Tag bestätigte das wieder alles richtig gemacht wurde. Janosch hatte eine gute Nacht. Ja, vor dem Bett von Gisela !! Seinen Morgenspaziergang hatte er auch schon absolviert, dabei auch die Hündin der Nachbarn kennen gelernt. Alles lief ruhig und friedlich ab. Es kann nur noch besser werden. Wenn die Labor Ergebnisse vorliegen kann Janosch auch mit Medikamenten und entsprechender Hautcreme versorgt werden. Wenn er jetzt auch regelmäßig mit Futter versorgt und weiterhin gepflegt wird kann bald ein glänzender, geschliffener Diamant aus ihm werden. Ich glaube nicht das die Pflegestelle ihn nochmal abgeben wird. Also brauchen wir wieder neue Pflegestellen die uns unterstützen. Wenn Sie unsere Arbeit und hier ganz Akut, JANOSCH helfen möchten, können Sie uns gerne auch mit einer Spende unterstützen.

Neufundländer in Not e.V. Kreissparkasse Ostalb IBAN : DE 58 6145 0050 0805 3529 84 Bic : OASPDE 6A XXX D a n k e !!

Neufundländer in Not e.V.

Rolf Neuen

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