Wissenswertes über Etzels Bärenhöhle

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Wissenswertes über Etzels BärenhöhleHallo hier ist wieder Dolores, eine der fünf Hündinnen, die vor fast 8Jahren gleichzeitig zu meinemjetzigen Frauchen kamen und den bis dahin einigermaßen geregelten Tagesablauf gehörigdurcheinander brachten. Damals wurde er von drei Pferden, einem Hund und einer Katze mitbestimmt.

Über eine Begebenheit, Hauptperson war meine Mutter, Viona Celine, ist noch zu berichten. Aberdas soll mein Frauchen selber erzählen.

Na gut:

Ich lebe seit über 40 Jahren (1978) ständig mit Tieren (Pferden, Hunde, Katzen) zusammen undmöchte davon keine Stunde missen. Sie sorgen dafür, dass ich trotz meines schon fortgeschrittenenAlters kein Gramm Fett zu viel ansetze, mein Blutdruck normal ist und auch meine grauen Zellennoch ordentlich ihren Dienst tun.

Bereits mit 16 Jahren bekam ich die Gelegenheit zwei Boxerrüden 8 Wochen lang auf ihren erstenAuftritt zu einer Junghundeprüfung vorzubereiten (Besitzer hatte dazu keine Zeit). Einer der Rüden,Alf, gewann sogar den 1. Preis.

Jahrzehnte später (1978) ergab sich das Zusammenleben mit einem Pferd, einem Hund und einerKatze. Das blieb nicht lange so. Im Laufe der Jahre wurden auf meinem Hof fünf Fohlen geboren,sodass jeweils eine kleine Herde von 2-4 Tieren hier blieben. Mit den Hunden verhielt es sich ähnlich.Es waren ein kleines Rudel von drei Hunden (Großmutter, Mutter, Tochter) ständig da. Insgesamterblickten im Laufe von 30 Jahren und im Abstand von jeweils 4 Jahren 58 Welpen (Berner Sennen)das Licht der Welt. Jeweils 3 Katzen waren ebenfalls ständiger Bestand.

Ich hatte somit in den vielen Jahren die Gelegenheit, den Umgang der Pferde bzw. Hundemiteinander in ihrer Herde oder ihrem Rudel zu beobachten und nach und nach ihre Sprache zuverstehen.

Als dann an dem denkwürdigen Tag, am 23.02.2012, die fünf Hündinnen zu mir kamen, war das zwareine große Herausforderung, aber für mich machbar sowohl räumlich als auch zeitlich (Rentner).Eine davon, Viona Celine, die 8 Jahre alte Mutter der vierjährigen blinden Dolores fiel mir besondersauf. Sie war eine große elegante Hündin mit sagenhaft schönen Bewegungen. Leider war sieunnahbar. Während die anderen schon mal zu mir kamen und sich streicheln ließen, hielt sie immerAbstand. Ich hatte nur das Gefühl, dass sie mich ständig aus der Entfernung beobachtete. EinesTages, meine Tochter samt Enkeltochter kamen auf den Hof um Hunde zu fotografieren, da gelangauch der Schnappschuss – siehe Bild.

Plötzlich lief Viona direkt auf mich zu, setzte sich vor mich hin und machte Männchen. Ich habe michzu ihr runtergekauert und sie legte beide Pfoten auf meine Schultern. Da begriff ich den Satz, denFrau Brabandt als sie sich verabschiedete sagte: Ab jetzt müssen sie über den Umgang mit Hundenvöllig umdenken. Damals dachte ich, na ja auch Neufundländer sind nur Hunde. Wie recht sie hatte,habe ich in den fast 8 vergangenen Jahren zur Genüge erfahren können.

Viona hatte sich also mich ausgesucht und wich mir von dem Tag an nicht mehr von der Seite. Siewurde Chef des Rudels und half mir bei dem Umgang mit den anderen. Ich hatte das Gefühl, sieversteht jedes Wort, was ich sage. Leider ist sie wenige Wochen später an ihrem schwerenKrebsleiden verstorben. Über eine Begebenheit mit ihr möchte ich aber noch berichten. Ich musstezwecks Einkauf in die Stadt fahren und mich dafür etwas stadtfein machen. Ich verschwand also imBad. Die Haustüre stand offen und die Hunde lagen alle auf dem Hof. Wieder im Flur sah ich Viona daliegen und neben ihr einen meiner Schuhe. Noch dachte ich mir nichts dabei. Erst als ich den nebenihr stehenden Schuh anziehen wollte, stellte ich fest das er voller Erde war. Nun kann ich nurvermuten. Mein Haushund Erro hat eine mich oft zur Verzweiflung bringende Eigenschaft – ervergräbt alles, was er von meinen Sachen erwischen kann, einschließlich meines Fotoapparates, denich leider erst drei Wochen später beim Umgraben eines Erdbeerbeetes unbrauchbar wieder fand.Zurück zum Schuh. Viona hat vermutlich mitbekommen, wie Erro die offene Haustüre genutzt hat,einen Schuh erbeutete und ihn vergrub. Sie hat dann vermutlich den Schuh wieder ausgegraben, inden Flur getragen und ihn bewacht. Wie man sieht, braucht man über Neufis keine Geschichtenerfinden, sie erzählen sie auf ihre Art von selbst, wenn man sie nur gut genug beobachtet.

Gut genug beobachten, das war auch immer mein Grundsatz bei der Übernahme und Pflege vonVereinshunden. Denn nur wenn man die speziellen Eigenheiten eines Hundes kennt, kann man unterden Interessenten den Menschen finden, der am besten zu dem Hund passt. Die Hunde, die zu unskommen, waren in irgendeiner Form in Not und das muss sich nicht wiederholen.

Ilona Conradt

Etzels Bärenhöhle

Pflegestelle von N.i.N. e.V.

in Mecklenburg

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