Vor gut einem Jahr kam ich mit 29 kg sehr abgemagert, ohne Fell und Lebenslust, dafür aber mit Hautpilz und Blutparasiten bei Neufundländer – in – Not an. Glücklicherweise haben die sehr schnell ein schönes Plätzchen für mich gefunden, an dem ich mich in aller Ruhe, mit viel Liebe und tierärztlichem Engagement relativ schnell kurieren konnte.
Am Anfang hatte es mein Frauchen nicht immer leicht mit mir…
Spaziergänge durften nicht länger als 15 Minuten sein – länger konnte ich noch nicht laufen- ; Halsband und Leine haben mich auch immer an schreckliche Dinge erinnert, so dass ich nach Anlegen der Leine generell gar nicht mehr zu bewegen war und lieber eine halbe Stunde mit geducktem Kopf an Ort und Stelle verharrte. Doch nachdem wir täglich ein Haus weiter gekommen sind und mir ja auch nichts mehr passiert ist, konnte ich auch nach zwei Wochen an der Leine geführt werden (Viel länger hätte mich mein Frauchen auch nicht mehr ins Auto heben und in die Felder fahren wollen, glaube ich…war ja schließlich schon am Zunehmen). Fremde Leute fand ich ganz furchterregend und bin immer lieber gleich in Deckung gegangen, habe die Flucht ergriffen oder mich in der Wohnung versteckt… Mittlerweile bin ich zwar nicht die mutigste Wachhündin aber wenn jemand kommt, laufe ich nicht mehr gleich davon, und falls es schon dunkel ist, belle ich sogar um mein Frauchen zu beschützen (weiß ja niemand, dass ich Angst habe, man kann ja mal so tun als ob…).
Heute, gut ein Jahr später finde ich mein Leben wieder ganz prima. Ich habe einen verrückten Kater mit dem ich immer lustig spielen kann, eine andere Hündin, die mir schon ganz viel beigebracht hat (z.B. dass man mehr sieht, wenn man die Füße auf das Balkongeländer stellt um drüber zu schauen). In den Feldern beim Freilaufen tolle ich schon richtig umher und traue mich auch mal mehr als 10 Meter von meinem Frauchen weg (bin ja am Anfang vor mir selbst erschrocken), aber was am allerallertollsten ist: Mäuselöcher!!! Mäuselöcher sind die beste Erfindung überhaupt… Grins… Da kann man buddeln und stöbern und in die Erde beißen… ein Spaß! So was kannte ich gar nicht, denn wo ich her kam gab es nur Zwinger, viele Hunde und immer wieder Welpen…
Auch wenn aller Anfang schwer war (stubenrein war ich schließlich auch nicht, wie auch in einem Zwinger???)und es mein Frauchen Palettenweise Zewa Rollen, Wischtücher und Nerven gekostet hat, hat sie es glaube ich noch keinen Tag bereut, dass sie mich spontan genommen hat, und hat mich auch noch nie geschimpft (na ja fast) und sich immer über mich gefreut, wenn sie heim gekommen ist (über das ein oder andere Häufchen dann nicht ganz so arg, aber über mich!!!).
Auf alle Fälle fühle ich mich pudelwohl mit meinen jetzigen 45 kg (auch wenn mich manche Leute immer noch als „Handtaschen-Neufundländer“ bezeichnen), habe alle Krankheiten auskuriert, liebe mein Frauchen über alles und folge ihr überall hin…
Kurz und gut… Ich bin der lebende Beweis, dass es sich immer lohnt Liebe und Mühe zu investieren, auch wenn es am Anfang oft schwierig scheint. Aber dank eines kompetenten Tierarztes und Unterstützung von Neufundländer-in-Not, konnten auch langwierige Behandlungen durchgeführt werden, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin… Glücklich…
Eure Laska
